KUNST AM BAU STETTEN 2016

Wandgemälde im Foyer des Dorfgemeinschaftshauses in Stetten

von Anja Hantelmann

Konzept

 

Ein Ort ist immer geprägt von seiner Geschichte. Stetten hat starke geschichtliche Wurzeln, die bis ins 9. Jahrhundert reichen. Der Ort ist hauptsächlich geprägt durch Landwirtschaft und Kirche. Da Stetten im Krieg weitgehend verschont geblieben ist, ist das alte Ortsbild aus dem 17. Jahrhundert noch erhalten.

Dass den Bewohnern und Bewohnerinnen von Stetten ihr Ort wichtig ist, merkt man nicht allein an der Tatsache, dass hier für viel Geld ein Dorfgemeinschaftshaus errichtet wird. Sowohl Grundschule als auch Kindergarten wurden saniert, die Kirche wurde aufwändig und mit viel Kunstverstand restauriert – alles mit viel bürgerlichem Engagement. Zudem ist ein Neubaugebiet entstanden, was einerseits vom Lagenvorteil spricht, andererseits vom starken Bezug zu Stetten derer, die hier aufgewachsen sind.

 

Entwurfsgedanke

 

Die Wände erzählen die Geschichte der Bewohner Stettens.

Es wird ein Bogen „von Gestern bis Heute“ gespannt.

Inhalt/Motive

 

Die Motive stehen für Ereignisse oder Personen, die prägend für die Entwicklung des Ortes und damit verbunden prägend für das bestehende Ortsbild sind.

Folgende Aspekte erscheinen von Bedeutung:

  • Im Vordergrund steht die Landwirtschaft.

  • Klostergründung und Kirche trugen maßgeblich zur Entwicklung des Ortes bei.

  • Durch die Gründung der konfessionellen Schulen und des Kindergartens gewann Stetten an Bedeutung, was sich bis heute gehalten hat.

  • später ist das Bürgerengagement von großer Wichtigkeit

  • soziale, gesellschaftliche Komponente

Entsprechend dieser Aspekte hat Anja Hantelmann Motive ausgewählt.

Zunächst hat sie sich auf historische Motive aus verschiedenen Epochen konzentriert, immer mit Fokus auf den Menschen. Als Quelle diente hauptsächlich das Landesarchiv Rheinland-Pfalz, außerdem Fotos, die die Künstlerin während ihres Besuches in Stetten aufgenommen hat und Fotografien aus privaten Fotoalben. Die Auswahl ist beeinflusst durch Gespräche mit Ortsansässigen.

Zu sehen sind unter anderem:

Mathilde von Tuszien (Gründerin des Klosters), Kommunionkinder, Acker, Heugespann, Traktor mit Landarbeitern, Krumbeerhex, Rübenwagen, Soldaten, Bäcker, Hausschlachtung, Kirchen, Festessen, Kartoffelschälerin, Kuhkapelle, Aufräumarbeiten nach Überschwemmung, Familie, Schulkinder, Kinder die ein Kind gemeinsam mit Seilen hochheben, Milchbauern, Weinberg, Heuwender, junge Frau, Gedicht von Valentin Henn in Sütterlin, Muster aus der katholischen Kirche Stetten, einem Grabsteinmotiv vom Friedhof Stetten, Weinrebenmotiv von Gründungsstein...

 

Ausführung/Material

 

Geschichte und deren Einflüsse lassen sich nicht linear darstellen. Deshalb sind die Motive ineinander verwoben, überlagern sich, wechseln sich Größenverhältnisse ab. Die Farbigkeit ist reduziert, insbesondere bei historischen Motiven.

  • Zeichnung in Kohle

  • Malerei in hochwertiger Acrylfarbe von Lascaux

  • sowohl Grundierung als auch die Firnis sind auf die Farbe abgestimmt und ebenfalls von Lascaux

 

Fertigstellung Oktober 2015

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© Anja Hantelmann