METAMORPHOSE 2014+2016+2018                                  

Der Geier als Sinnbild des Wandels.

 

Der Gedanke an kreisende Geier brachte mich darauf, Geier auf einer Greifenwarte zu beobachten, zu fotografieren, zu zeichnen. Kraftvoll, aufmerksam, schnell, als Fluggenies präsentierten sie sich mir.

Ich beschloß ihnen Portraits zu widmen, um ihrem schlechten Image entgegen zu wirken.

Der Wunsch, genauso stark, aufmerksam und schnell zu sein, liess mich versuchen, mich in einen Geier zu verwandeln. Zurechtgeschnittene Stütz-

strümpfe ließen mein Füße zu Geierfüßen werden; ich legte meine Arme nach hinten an, um meine Schultern zu Flügelbögen werden zu lassen; schminkte mir die Nase schmal wie einen Schnabel; ich schob meinen Kopf nach vorne, der Blick stechend. Ich-Geier.

 

Geier erweisen der Welt einen Dienst, in dem sie Aas fressen. Sie räumen auf.

Es gibt Situationen im Leben da müssen auch wir Tabula rasa machen, uns von Altem, Verbrauchtem trennen.

Wir gehen daraus erstarkt und verändert hervor.

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© Anja Hantelmann, VG Bildkunst Bonn